Was ist Wasserstoff?
Wasserstoff (H₂) ist das leichteste und das am häufigsten vorkommenden Element. Auf der Erde kommt er meist in Verbindungen vor zum Beispiel in Wasser (H₂O). Reiner Wasserstoff ist ein farbloses, geruchloses Gas.
Wofür nutzen wir Wasserstoff heute?
- Industrie: Der Großteil des heute hergestellten Wasserstoffs wird in Raffinerien und Chemieanlagen eingesetzt, zum Beispiel
- zur Produktion von Ammoniak (Stickstoffdünger)
- zur Herstellung von Methanol (Grundstoff für Kunststoffe und Treibstoffe)
- zur Herstellung von Diesel und Benzin im Hydrocracker der Raffinerien
- Mobilität: Erste Auto- und Busmodelle fahren mit Brennstoffzellen, die Wasserstoff in Strom umwandeln. Viel wichtiger sind die Anwendungsgebiete Schiffstreibstoffe und Treibstoffe für die Luftfahrt, die auf anderen Wegen sich nicht dekarbonisieren lassen.
Wie sieht der Wasserstoffbedarf in der Zukunft aus?
In den nächsten Jahrzehnten wird deutlich mehr Wasserstoff benötigt, weil
- Erneuerbare Energien gespeichert werden müssen. Überschüssiger Wind- oder Solarstrom kann in Form von Wasserstoff gespeichert und später wieder in Strom, Wärme oder Kraftstoff umgewandelt werden.
- Schwerindustrien dekarbonisiert werden. In Stahl- oder Zementwerken, wo hohe Temperaturen nötig sind, ist Strom allein oft nicht ausreichend. Wasserstoff kann dort CO₂-armes Heizen ermöglichen.
- Verkehr: Besonders im Schwerlastverkehr, Schifffahrt und Flugverkehr ist Wasserstoff ein vielversprechender, emissionsarmer Energieträger.
Warum ist Wasserstoff so wichtig?
- Sektorenkopplung: Wasserstoff verknüpft Strom-, Wärme- und Verkehrssektor und hilft, erneuerbare Energie flexibel zu nutzen.
- Langzeitspeicher: Im Gegensatz zu Batterien kann Wasserstoff monatelang und in großen Mengen gespeichert werden um saisonale Schwankungen in der Erzeugung auszugleichen.
- Internationaler Handel: Regionen mit viel Wind und Sonne (z. B. Nordafrika, Australien) können grünen Wasserstoff exportieren und so globale Energieströme nachhaltig gestalten.
Wasserstoff und Redispatch
Redispatch bezeichnet das Ausgleichen von Stromnetz-Engpässen, wenn etwa an windreichen Tagen mehr Strom erzeugt wird, als das Netz aufnehmen kann. Elektrolyseure (Anlagen, die Wasserstoff aus Strom und Wasser herstellen) können in solchen Momenten automatisch Strom aufnehmen und so Engpässe reduzieren. Umgekehrt kann Wasserstoff in Gaskraftwerken wieder zu Strom verwandelt werden, wenn zu wenig erneuerbarer Strom verfügbar ist. Dadurch hilft Wasserstoff, das Stromnetz stabil und kosteneffizient zu halten.
iph Hähn GmbH
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