Blockheizkraftwerke (BHKWs) nehmen in der aktuellen Phase der Energiewende eine zunehmend wichtige Rolle ein. Während sie traditionell zur dezentralen Versorgung mit Strom und Wärme eingesetzt wurden, entwickeln sie sich heute zu flexiblen und intelligenten Komponenten eines nachhaltigen Energiesystems. BHKWs bieten besonders in hybriden Versorgungskonzepten große Vorteile, da sie sowohl zur Stabilität des Netzes beitragen als auch die Integration erneuerbarer Energien unterstützen.
Netzbezug und Netzstabilität
Angesichts schwankender Einspeisung aus Photovoltaik und Windkraft spielen BHKWs eine wichtige Rolle bei der Entlastung der Stromnetze. Sie können bei Bedarf schnell zugeschaltet werden und reduzieren dadurch den Netzbezug in Zeiten hoher Last oder niedriger regenerativer Einspeisung. Im Gegensatz zu PV- oder Windanlagen sind sie grundlastfähig und steuerbar, welches eine Eigenschaft ist, die in einem volatilen Energiemix zunehmend an Bedeutung gewinnt.
Inselnetzfähigkeit und Versorgungssicherheit
Moderne BHKWs können auch als Inselnetz betrieben werden. Diese Fähigkeit ist besonders relevant für kritische Infrastrukturen wie Krankenhäuser, Rechenzentren oder industrielle Anlagen, die auch bei Stromausfällen versorgt werden müssen. Als Notstromaggregat gewährleisten BHKWs im Inselbetrieb eine stabile und autarke Energieversorgung, was ein zentraler Aspekt in Zeiten wachsender Versorgungssicherheitsanforderungen darstellt.
Abfangen von Lastspitzen
Die flexible Betriebsweise von BHKWs macht sie ideal für das Management von Lastspitzen. In industriellen Anwendungen oder in Quartierslösungen können sie kurzfristige hohe Stromnachfragen abdecken, ohne teure Netzverstärkungen vornehmen zu müssen. Diese Spitzenlastabdeckung reduziert auch die sogenannten Leistungspreise im Stromtarif und verbessert die Wirtschaftlichkeit der Anlage.
Hybridkraftwerke - Kombination mit Erneuerbaren
BHKWs sind prädestiniert für den Einsatz in Hybridkraftwerken. In Kombination mit Photovoltaik, Wärmepumpen oder Batteriespeichern entstehen intelligente Energiezentralen, die je nach Bedarf flexibel zwischen den Energiequellen wechseln. Der regenerative Anteil wird maximiert, während das BHKW für Ausgleich sorgt, sei es durch Stromproduktion oder durch die Bereitstellung von Wärme über Kraft-Wärme-Kopplung.
Wasserstoff als zukünftiger Energieträger
Mit Blick auf eine -neutrale Zukunft gewinnen wasserstofffähige BHKWs stark an Bedeutung. Erste Anlagen können bereits mit bis zu 20 % Wasserstoff beigemischt betrieben werden, die Entwicklung voll -fähiger Aggregate schreitet voran. Der Einsatz von grünem Wasserstoff erlaubt einen emissionsfreien Betrieb und macht BHKWs langfristig unabhängig von fossilen Energieträgern.
Brennstoffe - Diesel und Erdgas
Trotz des Wandels bleibt Erdgas aktuell der wichtigste Brennstoff für BHKWs, insbesondere aufgrund seiner vergleichsweisen sauberen Verbrennung und der bestehenden Infrastruktur. In mobilen oder temporären Anwendungen kommen auch Diesel-BHKWs zum Einsatz, etwa im Bauwesen oder bei Events. Perspektivisch müssen jedoch auch diese Systeme auf synthetische oder erneuerbare Kraftstoffe umrüstbar sein, um den Anforderungen der Energiewende gerecht zu werden.
Fazit
BHKWs sind weit mehr als nur Wärme- und Stromlieferanten. Als flexible, effiziente und zunehmend regenerative Energielösungen nehmen sie eine Schlüsselrolle in der Energiewende ein. Sowohl im Zusammenspiel mit dem Stromnetz als auch im autarken Inselbetrieb. Mit der Einbindung in hybride Systeme und der Umstellung auf Wasserstoff sichern sie nicht nur Versorgung und Netzstabilität, sondern gestalten aktiv die Zukunft einer nachhaltigen Energieversorgung.
iph Hähn GmbH
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